Norglaw


Die Insel dehnt sich in Ost-West-Richtung etwa 170 – 180 km und in Nord-Süd-Richtung bis zu etwa 180 km aus. Die Gesamtfäche beträgt jedoch nur etwa 30.000 Quadratkilometer, da zahlreiche große und tiefe Fjorde und Buchten in das Land einschneiden.

Die Gesamtbevölkerung beläuft sich auf rund 32.000 Menschen, was natürlich außerordentlich gering erscheint. Da jedoch aufgrund der gerade im Nordteil der Insel äußerst rauhen und zum Teil völlig unwirtlichen Verhältnisse die bewohnbare Fläche lediglich etwa 13.000 Quadratkilometer beträgt, ist die Bevölkerungsdichte tatsächlich nur etwas geringer wie auf den anderen Inseln.

Das Leiding ergibt etwa 6.000 Krieger und das Halfleiding dementsprechend etwa 3.000. Ständig unter Waffen stehen etwa 800 Huscarls und in ständiger Bereitschaft etwa 1.000 Hirdmänner, was ein Hird von etwa 1.800 Männern ergibt. Daher kann Norglaw 32 Drachen stellen und sofort bemannen.

Die Landwirtschaft reicht nur zur Deckung des Eigenbedarfs aus und auch die wenigen Bodenschätze erlauben keinen Überschuß. Hingegen verfügt Norglaw über die mit Abstand reichsten Fischbestände und insbesondere über große und somit ertragreich bejagbare Bestände an Robben und Seehunden sowie über stark benutzte Wanderwege von Walherden in günstiger Reichweite. Daher bilden insbesondere das salzwasserfeste Robbenleder sowie das Elfenbein der Stoßzähne von Robben und Narwalen als wie bereits beschrieben weithin begehrtes kostbares Handelsgut eine Grundlage zu beträchtlichem Wohlstand. Dieser wird auch sehr geschickt genutzt, indem die Bestände nicht in Hoffnung auf schnellen Gewinn ohne Rücksicht geschlachtet, sondern klug und mäßig bejagt werden. Insbesondere werden Jungtiere und deren Mütter geschont, also auch zum Beispiel keine Robbenkinder erlegt, obwohl deren besonders feinflauschiger Pelz auch auf dem Festland ausgesprochen teuer gehandelt wird.

Der hieraus gewonnene durchaus nicht unbeträchtliche Wohlstand findet sich allerdings nur bei den Einwohnern und namentlich deren Adeligen, die von ihren Wohnsitzen aus dieses Geschäft auch betreiben können und daher oft sehr harte äußere Lebensbedingungen an der Küste und vor allem im Nordteil der Insel auf sich nehmen müssen, da dort die günstigsten Jagd- und Fischgründe bestehen. Der weitaus größere Teil der Bevölkerung bevorzugt ein weniger hartes Leben in den geschützteren Gebieten landeinwärts im Südteil der Insel. Allerdings bedeutet dies auch ein bescheideneres Dasein und viele Höfe sind als eher klein, ja ärmlich zu bezeichnen. Daher sind die Norglawer deutlich härter und kriegerischer, aber auch konservativer eingestellt als andere Vinländer und schneller bereit, auf Raubfahrt zu gehen oder etwa als Söldner ihr Glück in fremden Ländern zu suchen.

Andrhrimnivellir  vinl. „rußbedeckte Ebene“. Hochebene im Nordosten der Insel, unbesiedelt und auch sonst leblos. Bei dem „Ruß“ handelt es sich erkennbar um erkaltete und erstarrte Lava von Vulkanausbrüchen in den umliegenden Bergen.

Arnarsteine  vinl. „Adlerfelsen“. Gebirge im Osten der Insel zwischen Austri- und Karifjord.

Austrifjord  vinl. „Ostfjord“. Langgestreckter, durchweg von steilen Felsklippen gesäumter und daher weitgehend unzugänglicher Fjord ohne menschliche Ansiedlungen.

Badufrêr  vinl. „Kampfherr“. Ortschaft am Sôkin, unterhalb der Burg Sturmfels gelegen. Hier wohnen hauptsächlich die Hûscarls dieser Burg mit ihren Familien.

Bragbjorg  vinl. „Edle Burg“. Festung am Südrand der Jôrmunsteine. Trotz ihrer betont adligen Abstammung haben die Bragbjorger seit langem nicht mehr das Amt des Jarlfürsten erlangen können und sind daher den Herren von Sturmfels nicht gerade wohl gesonnen.

Dîsirhof  vinl. „Dorf der weisen Frauen“. Am nördlichen Ausgang des Helgefjords gelegene Ortschaft, in der tatsächlich manche Frauen das „zweite Gesicht“ haben sollen.

Dôkalfenn  vinl. „Dunkles Moor“. Weitläufige, sehr düster und unheimlich wirkende Moorlandschaft im äußersten Südosten der Insel. Hier werden manchmal nächtliche Lichter und andere Spukerscheinungen beobachtet.

Draugarsteine  vinl. „Traumgespensterfelsen“. Kleineres Gebirge südlich des Helgefjords im Südwesten der Insel. Angeblich soll jeder, der in diesen Felsen übernachtet, von schrecklichen Alpträumen heimgesucht werden.

Dunfjorgyn  vinl. „Braune Erde“. Auf einer Hochebene westlich vom Karifjord gelegene Ortschaft mit recht gutem Ackerland.

Dunkynhof  vinl. „Dorf der braunen Sippe“. An der Südwestküste gelegene Ortschaft. Der Name hängt vermutlich mit dem dort gebrauten Starkbier zusammen.

Fîlshof  vinl. „Dickicht-Dorf“. Ortschaft am Sôkin, direkt am Rand des tatsächlich stark „verfilzten“ Myrkvithar gelegen.

Frôtersess  vinl. „Sitz der Weisen“. Ortschaft an der Quelle des Ymirind. Hier findet das alljährliche Allthing der Insel statt.

Geiranger  vinl.: „Schutzspeer“ (wörtlich „Speer gegen Räuber“). Ortschaft im Loksefjord. Hier liegt ein bedeutendes Zentrum der Schafzucht, welche vor allem in der Heidelandschaft auf der nördlich des Fjords gelegenen großen Hochebene betrieben wird.

Gelgâhler  vinl. „Meerespfahl“. Langgestreckte schmale Landzunge an der Südküste, die den Tyverkfjord vom Meer trennt.

Godenskôlf  vinl. „Hochsitz der Priester“. Ortschaft an der Mündung des Ymirind in den Helgefjord, mit einigen bedeutenden Heiligtümern und Kultstätten das Religionszentrum.

Gronvithar  vinl. „Grünwald“. Das größte zusammenhängende Waldgebiet Norglaws im Süden der Insel, zwischen Tyverk- und Karifjord.

Gymirgrind  vinl. „Meerespforte“. Kleine Hafenstadt an der Mündung des Karifjords.

Gymirheim  vinl. „ Land am Meer“. Bezeichnung für das Gebiet zwischen den Jôrmunsteinen, dem Tyverk- und dem Karifjord.

Hâralptar  vinl. „Grauer Schwan“. Ortschaft an der Südküste auf der Halbinsel Gelgâhler. Zwar können hier auch gelegentlich Schwäne beobachtet werden, tatsächlich stammt der Name jedoch von dem des großen Drachenschiffes, das die dortige Hersirfamilie besitzt.

Havahler  vinl. „ Hochmeer“. Ortschaft oberhalb der steilen Felsklippen über dem Ausgang des Tyverkfjordes, also tatsächlich „hoch am Meer“ gelegen.

Havasteine  vinl. „Hohe Felsen“. Höchstes Gebirge Norglaws im Nordosten der Insel.

Helgefjord  vinl. „Heiliger Fjord“. Relativ kleiner Fjord an der Westküste. Der Name verweist auf die weiter landeinwärts liegenden zentralen Heiligtümer und geweihte Stätten hin.

Helgenheim  vinl. „Heiliges Land“. Das Gebiet beiderseitig des Ymirind mit den wichtigsten heiligen Stätten der Insel.

Helskingîn  vinl. „Höllenlicht-Rachen“. Der größte und gelegentlich tätige Vulkan Norglwas im Nordosten der Insel.

Hlunnrod  vinl. „Rollenrötung“. Ortschaft am Nordufer des Tyverkfjordes und Zentrum des Schiffsbaus in Norglaw, für den der angrenzende Gronvithar sehr gutes Holz liefert. Der Name bezeichnet das grausame Opferritual, das traditionell beim Stapellauf von Kriegsschiffen vollzogen wird. Hierbei wird ein Kriegsgefangener ausgestreckt auf die Gleitbahn bzw. die Rollen festgebunden und von dem herabgleitenden Schiff regelrecht zermalmt, wobei sein Blut den Schiffsbug bespritzt. Da auch auf Norglaw der rauhe Handel zugunsten des sanften zurück gegangen ist und daher nicht immer Gefangene verfügbar sind, werden stattdessen auch  Sklaven oder verurteilte Verbrecher genommen. Manche Schiffseigner lehnen solche Opfer aber wegen deren „minderwertigem Blut“ ab und bevorzugen die auch im übrigen Vinland ausgeübte harmlose Variante des Rituals. Hierbei wird lediglich ein mit dem Blut eines Opfertiers oder auch nur mit rotem Wein o.ä. gefülltes Ton- oder Glasgefäß gegen den Bug des Schiffes geschleudert.

Hodurhof  vinl. „Kriegerdorf“. Südlich der Bragbjorg gelegene und vor allem von den Familien der dort dienenden Hûscarls bewohnte Ortschaft.

Hofshelgi  vinl. „Tempelfrieden“. Ortschaft im Helgenheim mit traditionellem absolutem Asylrecht für Verfolgte jeder Art – selbst z.B. für verurteilten Schwerverbrecher oder Opfer der Blutrache. Einzige Ausnahme sind formell vom Thing geächtete  bzw. für friedlos erklärte Personen.

Hrimvithar  vinl. „Nachtwald“. Kleines Waldgebiet südlich der Jormunsteine.

Hyndhof  vinl. „Hundedorf“. Ortschaft an der Mündung des Rennand in den Tyverkfjord. Hier gibt es allerdings weder andere noch zahlreichere Hunde als anderswo. Die Überlieferung führt den Namen denn auch darauf zurück, daß hier einst eine gefürchtete Sippe von Kämpfern gelebt habe, die man „Hundekrieger“ nannte. Beim Alten Volk jedoch war tatsächlich der Hund ein heiliges Tier und herausragende Helden wurden häufig „Hunde“ genannt oder erhielten neue Namen, die Ausdrücke für „Hund“ enthielten („cu“, cy“, „cun“ u.ä.). Möglicherweise lebte hier tatsächlich einstmals eine Sippe oder Gemeinschaft besonders berühmter Krieger des Alten Volkes.

Hyrrsteine  vinl. „Feuersteine“. Gebirgszug östlich der Snârvik im Norden der Insel. Der Name weist auf die hier zahlreichen und teilweise noch tätigen Vulkane.

Jokulholmen  vinl. „Eis-Inseln“. Eine ganzjährig von Eis und Schnee bedeckte Gruppe von Felsinseln an der Nordküste bei der Mündung der Snârvik.

Jormunsteine  vinl. „Gewaltige Felsen“. Mächtiges Gebirge im Zentrum der Insel.

Karifjord  vinl. „Windstoß-Fjord“. Da dieser im Südosten der Insel gelegene Fjord eine relativ breite Öffnung zum Meer besitzt und recht gerade verläuft, können kräftige Winde bisweilen recht tief in das Land hinein wehen.

Kvaldirheim  vinl. „Land der Qual“. Mit kleineren Felsgruppen durchsetzte trostlose Geröllwüste im Nordwesten der Insel, wo jeglicher Ansiedlungsversuch wohl wirklich reine Qual bedeuten wurde. Der Name wirkt wie eine bittere Erinnerung an einen tatsächlich erfolgten Versuch dieser Art, jedoch ist nichts hierüber überliefert.

Lôgmansess  vinl. „Sitz der Lôgmänner“. Wie der Name besagt, leben hier mehrere Familien, deren Angehörige traditionell die alten Sitten, Gebräuche und Rechtsnormen bewahren und daher regelmäßig als Lôgmänner in Anspruch genommen werden. Der Ort gilt als „geistig-moralisches“ Zentrum der Insel und genießt in ganz Vinland großes Ansehen.

Loksefjord  vinl.: „Lachs-Fjord“. Vergleichsweise kleiner Fjord an der Westküste. Der Name spiegelt den Reichtum an diesen Fischen nicht nur im davor liegenden Meer wieder. Denn seltsamerweise dringen die Lachse zur Laichzeit in großen Mengen auch in den Fjord und sogar in die beiden dort einmündenden kleinen Bäche vor, um ihre Eier an einigen geschützten Stellen abzulegen. Wahrscheinlich umgab der Fjord vor dem Untergang des ursprünglichen Vinlands als Felsental den Oberlauf eines mächtigen Flusses, den die Lachse gemäß ihrer Gewohnheit zum Laichen hinauf wanderten, und die Erinnerung ihres Instinktes zwingt sie heute immer noch, diesen Ort aufzusuchen.

Meginstân  vinl. „Mächtiger Stein“. Ortschaft am Westufer des Karifjordes nahe seinem oberen Ende. In der Mitte des Dorfes steht ein mächtiger Menhir unbekannter Herkunft, bedeckt mit rätselhaften Zeichen ebenso unbekannter Bedeutung. In Neumondnächten ziehen sich alle Einwohner in ihre Häuser zurück, verrammeln Türen und Fenster so gut wie sie können und wachen bis zur Morgendämmerung, denn in solchen Nächten versammeln sich angeblich seltsame Gespenster um den Stein und halten flüsternde Beratung. Sie lassen zwar die eingeschlossenen Einwohner gänzlich in Ruhe, sollen aber jeden grausam töten, der sie zu beobachten oder gar zu stören wagt. Der Überlieferung nach handelt es sich Geister des Alten Volkes, aber es gibt keine Kunde über den Grund dieser seltsamen Geschehnisse.

Môkurheim  vinl. „Nebelland“. Ein im Nordwesten gelegene, völlig leblose Stein- und Ge-röllwüste.

Myrkvithar  vinl. „Düsterwald“. Geschlossenes, uraltes und bis heute völlig unberührtes Waldgebiet zwischen dem Sôkin und den Arnarsteinen. Daher ist es derartig dicht verwachsen, daß ein Eindringen in das dementsprechend in ständiger Finsternis liegende Unterholz nahezu unmöglich erscheint und auch wenig ratsam, da verschiedene Gerüchte kursieren, wer oder was in diesem „Urwald“ hausen soll.

Nâjord  vinl. “Tote Erde“. Flache, nur von Sand und Geröll bedeckte Ebene im Osten der Insel zwischen Austrifjord und Arnarsteinen.

Nâvellir  vinl. „Tote Ebene“. Völlig leblose kahle Hochebene östlich und südlich der Hyrrsteine, oberhalb der Thistilôrgi.

Nordrisûl  vinl. „Säule des Nordens“. Höchster Berg der Havasteine und damit der Insel.

Pâpan Rôdworm  vinl. „Kloster des Roten Drachen“. Das nördlich von Helgenheim in den Ausläufern der Havasteine hoch gelegene Zentrum des Drachenkultes auf Norglaw.

Reginheim  vinl. „Land der Mächtigen“. Der Südosten der Insel zwischen Kari- und Austrifjord. Zumindest seit die Herren von Sturmfels regelmäßig den Jarlfürsten stellen, liegt hier wirklich das politische und militärische Zentrum von Norglaw.

Rennand  vinl. „Schnellläufer“. Dieser rasch strömende Fluß entspringt in den Jôrmunsteinen und mündet in den Tyverkfjord.

Rygarsess, Burg  vinl. „Sitz der Edelfrau“. Burg im äußersten Südwesten der Insel nahe der Küste. Gemäß der Familienüberlieferung soll der Name daran erinnern, daß einstmals ein berühmter Raubfahrer aus den Mittellanden nicht nur soviel Reichtümer mitgebracht hatte, daß er diese Burg errichten konnte, sondern auch eine mittelländische Prinzessin höchstadeliger Herkunft. Wie zu erwarten, zwang er diese zur Ehe und verlief diese tragisch, um in einem höchst grausamen Tod der unglücklichen Frau zu enden. Seither soll sie als Gespenst zusammen mit anderen schrecklichen Wesen in endlosen Stollen und Gängen hausen, die sich angeblich wie ein großes Labyrinth durch den Abhang ziehen, auf dem die Burg steht. Tatsächlich gibt es in den Kellerwänden dort zwei mächtige Türen, von denen niemand weiß, wohin sie führen oder wo sich die Schlüssel für die mächtigen Schlösser befinden, mit denen sie versehen sind. Ebensowenig weiß jemand, ob diese Türen, ihre Schlösser und die aufgemalten seltsamen Zeichen verhindern sollen, daß jemand hineingeht – oder aber, daß jemand oder etwas her-auskommt.

Saxrygar  vinl. „Schwertfürstin“. Ortschaft an der Ostküste der Insel. Traditionell pflegen hier auch alle weiblichen Einwohner eifrig die Kampf- und Fechtkunst, und der Anteil der Kriegerinnen, die aktiv an Raub- und Feldzügen teilnehmen oder allein auf Abenteuerfahrt gehen, ist deutlich höher als im übrigen Norglaw.

Sîdborg  vinl. „Langer Wall“. Langgestreckter schmaler Gebirgszug auf der Halbinsel nordöstlich des Austrifjordes.

Sigblôdstan  vinl. „Blutopferstein“, genauer übersetzt „Stein des Siegblutopfers“. Diese Bezeichnung meint speziell das alte Menschenopfer zu Beginn eines Raub- oder Feldzuges, das heute allein noch auf Norglaw und in diesem auf den Klippen westlich des Rennand gelegenen düsteren Ort ausgeführt wird.

Snârvîk  vinl. „Schneebucht“. Große Meeresbucht im Norden der Insel.

Sôkin  vinl. „Vorwärtsdränger“. Dieser Fluß entspringt am Übergang zwischen den Jôrmun- und den Hyrrsteinen und mündet in den Karifjord.

Standertstein  vinl. „Standartenfelsen“. Ursprünglicher und seither außer Gebrauch gekommener Name der heute Sturmfels genannten Burg.

Stânvangar  vinl. „Steinfeld“. Fast völlig von breit ausladenden und nur mäßig hohen Felsen bedeckte Landschaft an der Ostküste der Insel.

Sturmfels  Diese mächtigste Burg auf Norglaw ist der einzige Ort der gesamten Insel, bei dem die altvinländische Bezeichnung – „Standertstein“ – außer Gebrauch gekommen ist. „Sturmfels“ ist keine wörtliche Übersetzung von „Standertstein“, diese lautet vielmehr „Fahnenfels“ oder genauer „Standartenfels“, denn „standert“ bezeichnet speziell die besonders voluminösen Fahnen großer Heeresaufgebote, die in den Mittellanden Banner, Gonfannons oder eben auch Standarten genannt werden.
Der Name selbst hat auch tatsächlich nichts mit dem Anstürmen von Winden oder Menschen zu tun. Vielmehr bezieht er sich auf den „Skollfannon“, also die „Sturmfahne“, d.h. die uralte Heilige Kriegsstandarte von Vinland, die in Sturmfels aufbewahrt wird und nur dann zum Einsatz kommt, wenn alle Krieger aller Inseln zu einem großen gemeinsamen Kampf aufgerufen werden. Dieses ist schon sehr lange nicht mehr geschehen – auch nicht während der Nexxonkriege. Denn die Kämpfe beschränkten sich ja dank der klugen und schnellen Vorgehensweise der Voltarier jeweils nur auf eine Insel, und wenn auch grundsätzlich ganz Vinland von ihnen offen bedroht wurde, so wiesen manche Führer darauf hin, daß es ja kein Angriff von außen, sondern ein innerer vinländischer Konflikt, eigentlich ein Bürgerkrieg sei, bei dem der Einsatz der Sturmfahne ein Sakrileg bedeuten würde.
„Sturmfels“ ist also lediglich eine Verkürzung von „Sturmfahnenfels“. Da auf Vinland nur diese eine Fahne solch großen Formates existiert, genügte die Gattungsbezeichnung, um im vinländischen Namen der Burg einen eindeutigen Bezug herzustellen, denn „Standarte“ konnte nur die gewaltige Sturmfahne und kein anderes Banner meinen.
Die Herren von Sturmfels hatten wegen ihrer besonderen Kriegstüchtigkeit und Tapferkeit vor langer Zeit das Ehrenrecht erhalten, bei Einsatz der Sturmfahne diese zu führen und zu decken. Dieses Recht haben sie sich stolz, eifersüchtig und auch von keiner Seite bezweifelt bis heute bewahrt.

Sûrtbjorg  vinl. „Schwarze Burg“. Diese Festung liegt im Süden der Insel, nahe der Einmündung des Rennand in den Tyverkfjord. Der Name bezieht sich auf die Hauptwaffenfarbe der dortigen Herren.

Thistilôrgi  vinl. „Distel-Alm“. Schon fast sarkastischer Name für eine östlich der Hyrrsteine zwischen Nâvellir und Nâjord gelegene, mit dürrem Trockengras bewachsene Hochfläche.

Tyverkfjord  vinl. „Raubfahrt-Fjord“. Im Süden der Insel gelegener Fjord, Zentrum des Schiffbaus und traditioneller Sammelpunkt für größere Schiffsverbände. „Tyverk“ bedeutet wörtlich „Arbeit des Tyr“, also des alten, inzwischen fast vergessenen vinländischen Kriegs-, Schwert- und Sieggottes. Der Ausdruck ist die traditionelle Floskel für eine Raubfahrt.

Unnvard  vinl. „Wellenwache“. Ortschaft am südlichen Ufer des Tyverkfjordes nahe dessen Mündung in das Meer.

Ûtirgard  vinl. “Äußerer Wachturm“. Sehr einsame Ortschaft an der von zahllosen vorgelagerten Klippen und Felsinseln gesäumten Nordostküste der Inseln. Der Ort besteht jedoch nicht aus militärischen Gründen – eine Landung hier wäre wegen der Riffe praktisch unmöglich und ansonsten völlig sinnlos -, sondern lebt vielmehr von der Jagd auf die zahlreichen Robben und Walrösser, deren schmackhaftes Fleisch ebenso wertvoll sind wie das salzwasserfeste Leder und das Elfenbein der Stoßzähne, das sich nicht von „echtem“ Elfenbein unterscheidet. Trotz der harten und kargen Umgebung handelt es sich daher um einen ausgesprochen wohlhabenden Ort.

Vangalvel  vinl. „Heiliger Acker“. Mitten im Gronvithar gelegenes Bauerndorf. Daß sich inmitten dieses ansonsten dicht geschlossenen Waldes eine einzige größere Lichtung mit außerordentlich fruchtbarem Ackerboden befindet, kann wirklich als ein „heiliges Götterge-schenk“ bezeichnet werden.

Vargîvenholm  vinl. „Insel der Verbannten“, wobei „Vargîven“ wörtlich übersetzt „Werwolf (Warg) im Heiligtum“ bedeutet. Felsige Insel vor der Nordostküste von Norglaw ohne jegliches pflanzliche oder tierische Leben, eine wind – und regengepeitschte trostlose Einöde. Das Thing von Norglaw pflegt Verbannungen bisweilen nicht nur generell, sondern gezielt auf diese Insel auszusprechen, was für den Betroffenen ein sicheres Todesurteil bedeutet, das nur die Wahl zwischen Verhungern und Erfrieren läßt (weshalb manche Opfer sich freiwillig im Meer ertränkt haben).

Vestirgard  vinl. „West-Wachturm“. Kleine Festung im Süden der Mündung des Helgefjordes in das Meer. Die Besatzung stellen Gefolgsleute der Burg Rygarsess.

Ymirind  vinl. „Rauschen“. Dieser Fluß entspringt am Fuße der Havasteine und mündet in den Helgefjord.