Die Hetmansess Hyndhof

Die Ortschaft Hyndhof, vinl. „Hundedorf“, liegt an der Mündung des Rennand in den Tyverkfjord. Hier gibt es allerdings weder andere noch zahlreichere Hunde als anderswo. Die Überlieferung führt den Namen denn auch darauf zurück, dass hier einst eine gefürchtete Sippe von Kämpfern gelebt habe, die man „Hundekrieger“ nannte. Beim Alten Volk der Túatha jedoch war tatsächlich der Hund ein heiliges Tier mit bewundernswerten Eigenschaften und herausragende Helden wurden häufig „Hunde“ genannt oder erhielten neue Namen, die Ausdrücke für „Hund“ enthielten („cu“, cy“, „cun“ u.ä.). Möglicherweise lebte hier tatsächlich einstmals eine Sippe oder Gemeinschaft besonders berühmter Krieger des Alten Volkes.

Die Sippe von Hyndhof hat sich diese Eigenschaften zu eigen gemacht und ist selbst stolz, selbstlos und treu. Sie haben jedweden Einfluss versuch aus Sûrtbjorg zurückgewiesen, was jedoch bittere Konsequenzen nach sich zog. Denn wenn Sûrtbjorg nicht bekommt, was es will, dann kommt es sich dies für gewöhnlich holen.

So musste auch die Familie der heutigen Hetfrouwe Andvaka erleben, wie die lang anhaltende Goldene Zeit für Rygarsess sich langsam dem Ende hinzuneigen scheint. Denn mit dem Zusammenbruch der alles überragenden Herrschaft der Sippe von Sturmfels im Jahre 998, welche über Generationen den Jarlfürsten der Insel stellte, entstand ein Machtvakuum, in das nun die mächtigen Sippen von Sûrtbjorg und Bragbjorg stoßen. Beide streiten sich nun über die Nachfolge auf den Ehrentitel des Jarlfürsten und die kleineren Sippen, darunter auch die kleinen Jarltümer, werden zwangsläufig hineingezogen.

Es war im Jahre 1018 als die Späher von Rygarsess und Hyndhof die Vorbereitung Sûrtbjorgs meldeten, über den Fluss Renannd zu setzen und gegen Hyndhof massiv vorzurücken. Dies zwang Jarl Ófótan Sturmsohn zu einer sofortigen Reaktion und er schickte er einerseits seinen Sohn Arinbjörn Ófótanson mit voller Heeresmacht nach Hyndhof sowie ein Schiff mit Nachricht nach Geiranger.

So kam es in den Tagen vom 31. Ernting bis zum 02. Scheiding des Jahres 1018 zur Belagerung und Schlacht um Hyndhof, der größeren der beiden Schlachten in der Fehde des Bundes der kleinen Jarle gegen Sûrtbjorg, bei der von Hyndhof knapp 1.000 Markländer ihr Leben ließen.

Wirtschaft

Hyndof ist nicht wirklich reich, es hat keine immensen Bodenschätze, noch speziell erwähnten meisterlichen Handwerke oder Güter.  Was Hyndhof jedoch auszeichnet und es auch zu gewissem Wohlstand bringt, dies ist seine durchaus geschützte Lage im Tyverkfjord, denn es liegt zwischen den hohen Draugarsteinen und den sanften Höhen des vorgelagerten Landzunge von Gelgâhler. Der hier sanft auslaufende Fjordgrund sowie die Lage an der Mündung des Rennands prägt die Landschaft. Aus dem Süden heranziehende Wolken regnen sich an den Draugarsteinen ab, was das Land feucht und fruchtbar macht. Hyndhof hat zwar starke, traditionell kriegerische Wurzeln, sein Haupterwerb wird jedoch ganz sicherlich die Landwirtschaft und die Fischerei im Fjord sein. Der flache Grund eignet sich gut für den Anbau von Zwergweizen, vor allem aber von Gerste und Hafer, den typischen Getreide Sorten des Nordens.

Dies war allerdings auch eines der Probleme, da der Krieg von 1018 auf den Feldern ausgeführt und Teile der Ernte dabei vernichtet wurde. Doch gleichsam hat der Krieg den Boden auch neu „gedüngt“ und falls die kommenden Sommer nicht zu trocken werden, dann könnte die kommende Ernten vielversprechend sein. Wenn ihr etwas Besonderes haben möchtet, dann pflanzt ihr vielleicht Faserflachs an, den Grundstoff für Leinen. An Gemüse sind Ackerbohnen, Erbsen und Kohl in größerem Stil möglich, auch wenn sie und andere Dinge oft nur für den Eigenbedarf angebaut werden.

Als Tiere werden wohl Rinder, Schafe, Ziegen, Hühner und am Wasser gerne auch Gänse gehalten. Schweine wird es in geringerer Zahl sicherlich auch geben, eine Schweinemast wird zu dieser Zeit jedoch mehr im dichteren Laubwald (mit Eicheln, Bucheckern etc.) gehalten, welcher Hyndhof jedoch fehlt.

Der Fjord bietet ansonsten das Fischen mit Stellnetzen und Reusen. Hier gibt es verschiedene Fische und Krebstiere zu fangen. Im salzigen Wasser des Fjordes fängt man Dorsch, Leng und Lumb, aber auch Pollack, Schollen und Klieschen sowie Wittlinge. Im Brackwasser der Flussmündung ist auch der Wolfsbarsch ein gern gesehener Fang. Vor allem aus Dorsch (Kabeljau), Schellfisch und Leng wird gerne haltbarer Stockfisch gemacht, welcher auf hohen Holzgerüsten zum Trocknen aufgehängt  wird. Diese Gestelle müssen nach dem Krieg jedoch wieder aufgebaut werden. Stockfisch ist als sehr haltbares Lebensmittel ein gut bezahlter Exportschlager des Hohen Nordens.