Die Geschichte Eislands

EiSLanDs Küste...Wie kein anderes Land auf Midgard verkörpert Eisland die Schöpfung der Welt. Bis zum heutigen Tage treffen hier die Elemente des Feuer und des Eises mit Gewalt aufeinander und erschaffen und zerstören gleichermaßen. Dies bietet nun Boden für vielerlei Geschichten und Legenden, tragischen Dramen und Epen, wie Sie nur hier stattzufinden vermögen.

Doch viel ist in Vergessenheit geraten aus jenen alten Tagen der Ankunft der Stammväter. Verloren sind die Weisen jener Zeit, als Folge eines fimbulhaften Winters, der die Urgroßväter unserer Urgroßväter heimsuchte. Damals, als sich Fenris erneut losriß und auf Midgard wandelte, litten viele der Sippen große Not. Hunger und Frost suchten die Hallen heim und brachten unzähligen Männern und Frauen den Tod. Hierunter befanden sich zu unserem Leidwesen auch viele der Alten, welche die Geschichte der Sippen in sich trugen. Denn man Pflegte von Generation zu Generation die Geschichten weiterzugeben, auf daß sie niemals vergessen würden. So bietet sich heute ein zweifelhaftes und bruchstückhaftes Bild über die Zeit hiervor.

Es heißt, daß aus Not einige Sippen aufbrachen, um den Spuren ihrer Ahnen zu folgen. So berichteten die Verbliebenen, daß diese Verzweifelten ihre Schiffe bemannten, um die Weiten des ewigen Meeres zu überwinden und dem Frost zu entgehen. Dort, so hieß es, sei der Ursprung des Menschengeschlechtes zu finden. Denn die Menschen gelten als Neulinge und Fremde auf diesem Urzeitlichen Eiland. Von jenen jedoch, die in das Ungewisse aufbrachen, kehrte niemals mehr jemand lebend zurück. So scheint es gewiß, daß jene Länder jenseits des Meeres versunken sind und noch als solches gelten, bis zum heutigen Tage.

In den wenigen Sagen jedoch, die geblieben sind und die Zeit der Not überstanden, wird von drei Männern berichtet, welche aus fernen Ländern flüchteten und so nach Eisland kamen. Ihre Namen lauten Naddod der Norge, Gardar Svarsson und Floki Vilgerdarson. Scheinen Naddod und Gardar doch durch mangelnde Zahl an Sagen unbedeutend zu sein, so gilt es dennoch als sicher, daß sie die ersten waren, die eines Menschen Fuß auf Eisland stellten. Denn wenn auch die bedeutendste Sage, die der „Landnáma“, die Ankunft von Floki Vilgerdarson beschreibt, so findet man auch hierin, daß er den Spuren Gardars folgte. So lauten die ersten Strophen, daß den Berichten Gardars zur Folge, sein Schiff aufgrund unberechenbarer und stürmischer Nordwinde vom Kurs abkam. Auch findet man hierin, wie Gardar auf Eisland überwinterte und die Insel gar umsegelte bevor er in seine Heimat zurückkehrte. Aufgrund dieser Geschichte brach nun Floki Vilgerdarson selbst auf und verließ seine unglückselige Heimat.

EiSLandEs ist nicht bekannt, wo der Sohn des Vilgerdar die erste Siedlung errichtete. Es heißt nur, daß er der Nordwestküste folgte. Doch gilt es als sicher, daß Floki, als er im späten Frühling von einem Hügel aus den Blick über den noch immer vereisten Fjord schweifen ließ, der Insel ihren Namen gab, Eisland, Land des Eises.
Die Saga der Landnáma berichtet von dem Glück und dem Leid, welches unsere Ahnen erleiden mußten. Sie erzählt von der Fruchtbarkeit des Landes, dem Reichtum an Fisch und Wild, aber auch von den ungewöhnlich langen und harten Wintern. Hieraus erklären sich unsere Sitten und Bräuche und unsere Stärke, welche wir heute in uns zu finden vermögen.

Sie schildert zudem die ersten Treffen mit jenen, die im Wald und im Stein leben und mit jenen im Widerstreit. Jene Treffen also, die nicht immer friedlich waren, vielmehr waren die freundlichen Treffen gering an Zahl.

Der Sippe Flokis jedoch folgten weitere Familien und schufen eine Gesellschaft, wie sie einmalig ist auf Midgard. Die Siedler waren allesamt freie Männer, welche der Armut oder den Repressalien der Mächtigen entflohen waren. So entstanden zuerst selbständige Gehöfte, geführt von einzelnen Familien. Diese verbanden sich schließlich zu den bekannten Sippen, welche die heutige Gesellschaft auf Eisland formen. Mit der Zeit und dem Wachstum der Kolonie, wurde es immer dringlicher, verbindliche Regeln und Gesetze zu schaffen sowie Einrichtungen, die diese durchsetzten.

Mit aufkommender Enge im Land kam es immer häufiger zu Zwist zwischen den Menschen, aber auch mit jenen die im Wald und im Stein leben. Entschlossen, ohne Könige und Verbrecher zu leben, schufen die Menschen Eislands eine Selbstverwaltung, welche auf regionalen Versammlungen der Sippen unter der Leitung örtlicher Häuptlinge, allgemein Hersire genannt, basiert. Eine solche Versammlung wird „Thing“ genannt und unterliegt traditionellen Regularien.

Doch um Zwistigkeiten unter den Sippen selbst zu lösen, dafür reichte diese Einrichtung allein nicht aus. So kam es, daß sich die mächtigsten Häuptlinge der Sippen Eislands einmal im Jahr auf einer großen Ebene von ausgefallener Schönheit trafen. Es war ersichtlich, daß man sich hier nahe vor den Toren der Götter befand. Beschlüsse, welche man hier traf, waren von besonderer Bedeutung. Keine Waffe durfte hier gegeneinander erhoben werden und so entstand das Althing, das Thing der Sippen Eislands. Der Ort trug nun, ob der Wichtigkeit der Geschehnisse, eben jenen Namen und wurde „Thingvellir“ genannt.

Mit der Zeit jedoch erweiterten sich die Aufgaben des Althings und es wurde zu dem gesellschaftlichen Ereignis des Jahres. Die Häuptlinge der Sippen erscheinen mit prächtigem Gefolge und errichten ein Sommerlager in Mitten der Ebene von Thingvellir. Hier wird Privates und Geschäftliches besprochen, das geltende Recht vorgetragen, Gesetzesänderungen erarbeitet und beschlossen, Klagen vorgebracht und Recht gesprochen.
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